Deutscher Friedenspreis für Fotografie | Preisträger

Sebastian Wells & Vsevolod Kazarin

Berlin / DE

Young People Photographed in Kyiv, April and May 2022

Konzept

Als Vsevolod Kazarin, ein Modefotograf und Sebastian Wells, ein Dokumentarfotograf, sich in Kiew trafen, beschlossen sie, sich zusammenzutun und ihre Fähigkeiten zu kombinieren. Da sich beide für die junge Generation von Kreativen in Kiew interessieren, begannen sie, an einer Porträtserie zu arbeiten, die sich auf junge Menschen konzentriert, die nicht aufhören, ihre Identität auszudrücken, die von einem Erwachsenwerden voller Revolutionen, Konflikte und Krieg geprägt ist. Indem sie die Mittel der Dokumentarfotografie nutzen und die Protagonisten aus der Situation heraus und in ihrem jeweiligen Umfeld porträtieren, sind die Bilder nicht nur eine Stilreportage, sondern Zeugnis eines historischen Moments.

In einem Moment des Konflikts und der Gewalt ist der künstlerische Ausdruck eine grundlegende Form des Widerstands gegen Tyrannei, Krieg und Unterdrückung. Fotografie und Selbstdarstellung durch Mode können Freiheit manifestieren, indem sie die Fantasie für eine schöne Gegenwart und Zukunft zulassen, Emotionen ausdrücken, einen Dialog schaffen und die Pfeiler für künstlerische Freiheit in einem Krieg hochhalten.

Vita

Vsevolod Kazarin (geb. 2000) ist ein junger Künstler und Fotograf. Er wurde in der Region Luhansk geboren und wuchs in einem Kiewer Vorort auf, wo er heute lebt. Nach seinem Bachelor-Abschluss in Fotografie an der Kiewer Nationalen Universität für Kultur und Kunst arbeitet Vsevolod Kazarin an künstlerischen, redaktionellen und kommerziellen Projekten. Nachdem Russland einen umfassenden Krieg gegen die Ukraine begonnen hatte, konnte Vsevolod sich nicht von der unvorstellbaren aggressiven Gewalt fernhalten, die überall in seinem Land stattfindet. Er versucht, Wege zu finden, die Fotografie als visuelle Sprache zu nutzen, um über diese unsagbar grausame Realität zu reflektieren.

Sebastian Wells (geb. 1996) ist in Berlin geboren und aufgewachsen. Als Mitglied des Berliner Fotografenkollektivs OSTKREUZ arbeitet er an Aufträgen und eigenen Projekten als Dokumentarfotograf. Er studierte Fotografie an der Ostkreuzschule in Berlin, der Fachhochschule Bielefeld und der KASK School of Arts in Gent und ist Galeriekünstler in der Galerie Springer. Nach dem Ausbruch des totalen Krieges Russlands gegen die Ukraine entschloss er sich bald, nach Kiew zu reisen und traf dort Vsevolod. Gemeinsam fotografierten sie nicht nur als Team, sondern gründeten auch soлomiya, eine pannationale Künstlerzeitschrift, die sowohl in Deutschland als auch in der Ukraine erscheint und weltweit vertrieben wird.