Architektur / Industrie | Nominiert

Julien Chatelin

Paris / Frankreich www.julienchatelin.com

China West

Konzept

Westchina erlebt infolge der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung eine Ära beispiellosen Wandels, der die Topographie des Landes nachhaltig verändert und weite Teile der Bevölkerung vom Land in die neuen Megastädte getrieben hat.
Menschenarme Landschaften haben etwas zutiefst Ambivalentes: Sie suggerieren zugleich Fruchtbarkeit und Sterilität, ein Versprechen und ein Nichts. „China West“ erkundet den Einfluss der Wirtschaftsentwicklung auf die Landschaft in Westchina. Im Fokus steht dabei der schwindende Raum zwischen Natur und Stadt, der das Wesen des Wandels vielleicht am besten wiedergibt.

Vita

Julien Chatelin ist in Frankreich geboren und begann seine Karriere 1992 als Dokumentarfotograf.

Seine Arbeiten wurden bereits in den bedeutendsten Medien weltweit publiziert, er hat in renommierten Museen wie dem European House of Photography oder dem Center for Photography in Genf ausgestellt.

Nach ersten investigativen Projekten zur sozialen Frage in Frankreich wandte er sich internationalen Großereignissen und insbesondere den Veränderungen in Osteuropa nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu.

Chatelin erweiterte zunehmend seinen Horizont und konzentrierte sich schließlich auf das Schicksal von Nationen in ihrem Streben nach staatlicher Souveränität. Diese informelle Serie umfasst Arbeiten aus dem Kaukasus, dem Kosovo, aus Westsahara, Kurdistan sowie den autonomen chinesischen Provinzen Xinjiang und Tibet. Der zugehörige Essay „Lhasa, verlorene Seele Tibets“ wurde im Open Society Institute präsentiert.

In den drei Jahren von 2004 bis 2006 schuf Chatelin ein visuelles Fresko der israelischen Gesellschaft. Dieses, Israel Borderline, wurde 2008 in einer bedeutenden Ausstellung in Cannes gezeigt, zu der eine 160-seitige Monografie erschien.

In seinem ständigen Bemühen, eine neue visuelle Dialektik und neue Narrative zu sondieren, schuf Julien Chatelin Egyptorama: Eine Reise durch semiaride Gebiete Ägyptens, großformatige Bilder, für die er 2013 den 2013 Camera Clara Award erhielt. Egyptorama ist das erste umfangreichere, noch in Arbeit befindliche fotografische Oeuvre, das sich mit ‚Fragen der Urbanisierung und den zyklischen Veränderungen unserer Umwelt befasst.

Chatelin ist Mitbegründer des preisgekrönten Magazins De L'air, eines früheren Mitglieds der Agentur Rapho.