Porträt | Nominiert

Sandra Hoyn

Pinneberg / Deutschland www.sandrahoyn.de

The Longings of the Others

Konzept

Bangladesch zählt zu den wenigen vorwiegend muslimischen Ländern, in denen die Prostitution in registrierten Bordellen erlaubt ist. Das Kandapara-Bordell im Bezirk Tangail ist eines der größten und mit ca. 200 Jahren das älteste des Landes. Der Bordellbezirk ist von einer zwei Meter hohen Mauer umgeben. An den engen Straßen findet man Imbissstände, Teeläden und Straßenverkäufer. Hier leben und arbeiten mehr als 700 Prostituierte mit ihren Kindern und ihren Zuhälterinnen. Ihre Kunden sind Polizisten, Politiker, Fabrikarbeiter und Gruppen von Jugendlichen.

Viele der Frauen wurden hierher verschleppt oder hier geboren und sorgen so für ihren Lebensunterhalt. Offiziell müssen sie 18 Jahre alt sein, doch die meisten sind minderjährig. Obwohl Prostitution in Bangladesch seit 2000 legal ist, werden diese Frauen in der Öffentlichkeit stigmatisiert. Viele bleiben deshalb hier und unterstützen ihre Familien mit ihrem Einkommen.

Vita

Sandra Hoyn (geboren 1976) lebt und arbeitet als unabhängige Fotojournalistin in Hamburg, Deutschland. Sie hat an der Fachhochschule in Hamburg Fotografie studiert und 2005 graduiert. Ihre Berufslaufbahn begann Hoyn mit der Arbeit für diverse Magazine, NGOs und mit ihren persönlichen Fotoprojekten, in denen sie sich auf soziale, ökologische und Menschenrechtsthemen konzentriert. Sie war bereits in mehreren asiatischen, afrikanischen und europäischen Ländern tätig. Ihre Arbeiten wurden in Medien wie „Die Zeit“, „Der Spiegel“, „stern“, „GEO“, „GEOlino“, „Cosmopolitan“, „The New York Times Lens Blog“ bzw. „The Washington Post“ veröffentlicht. Seit 2007 ist Sandra Hoyn durch die „Agentur für Photos & Reportagen laif“ vertreten.

Sie gewann 2016 den Preis in der Kategorie Fotojournalismus der Magnum Photography Awards. Ebenfalls 2016 erreichte sie in der Kategorie „Daily Life" des Sony World Photography Awards Platz 2. Im Jahr 2015 erreichte Sie beim World Press Photo of the year den 3. Platz in der Kategorie „Einzelne Naturaufnahmen“ und den Felix Schoeller Photo Award in der Kategorie Natur. Bereits 2013 wurde Sandra Hoyn mit dem Henri Nannen-Preis ausgezeichnet.